Blog Haus-Sitting in Bangkok / Ayutthaya / 22.07. – 05.08.2018
Auf abenteuerliche Weise wird in Kanchanaburi das Motorrad-Taxi mit unserem Gepäck beladen und schon düsen wir zum nahen Busbahnhof.
Ein Kleinbus fährt zur zentralen Mo Chit Station in Bangkok, von wo aus wir nochmals mit dem Taxi eine Stunde durch den trotz Maut-Autobahn stockenden Verkehr kurven.
Unser Häuschen mit einem kleinen Garten befindet sich in einer ruhigen Nebenstrasse im Bezirk Bang Kapi (Sammakorn Village).
Obwohl unsere beiden Hauskatzen Sookie und Lola nicht unterschiedlicher sein könnten, wurde uns versichert, dass diese beiden Geschwister sind! Es gibt tatsächlich Fälle, in denen die Katze von zwei Vätern gedeckt wird.
Eine weitere Anomalie ist der kurze und zum teil verkrüppelte Schwanz, den die meisten Katzen in Südostasien aufweisen. Das hat nichts mit Tierquälerei zu tun, es handelt sich vielmehr um einen Gendefekt.
Wir lieben es, mit den verschmusten Vierbeinern zu spielen, sie zu knuddeln und streicheln. Leider dürfen die Katzen das Haus nicht verlassen, so schauen sie manchmal sehnsüchtig zum Fenster hinaus.
In Sammakorn wohnen viele Ausländer, welche in den umliegenden Schulen oder an der Universität (wie unsere Hosts) unterrichten.
Die Umgebung mit den kleinen Seen zum Spazieren und den imposanten Villen gehört sicher zu den besseren Wohngebieten der Stadt. Lauschige Cafés und Restaurants mit See-Terrasse laden zum Verweilen ein.
Die ersten 10 Tage regnet es jeden Tag einmal kurz aber heftig. Es empfiehlt sich, den Regenumhang immer griffbereit zu halten.
Der Auto-Verkehr rund um die Hauptstadt ist nicht nur während der Rushhour erdrückend. Für eine 20km lange Strecke benötigt man locker eine Stunde. Die nächste Hochbahnstation ist leider ebenfalls eine halbe Stunde entfernt.
Da wir die berühmten Tempelanlagen und den Königspalast von Bangkok bereits auf einer früheren Reise besuchten, konzentrieren wir uns auf andere Sehenswürdigkeiten.
Selten waren wir ab einem Museum so begeistert wie ab dem MOCA, dem Museum of Contemporary Art.
Die Sonderausstellung über Elefanten trifft natürlich Monis Geschmack, gerne posiert sie mit der riesigen Ganesha-Figur im Garten.
Unzählige Gemälde und Skulpturen zieren die fünf Stockwerke des Museums, die verschiedenen Ausstellungen übertreffen alle unsere Erwartungen!
Bekannte thaiändische Künstler wie Thawan Duchanee, Somphong Adulyasarapan oder Prattep Kochabua überzeugen mit ihren atemberaubenden Kunstwerken.
Ein Besuch des Wochenend-Marktes von Chatuchak, des grössten Marktes von Thailand, wird jedem Bangkok-Besuchers empfohlen. Chatuchak gilt als Paradies für Einkäufer, die gerne feilschen. Es ist leicht, sich in diesem unübersichtlichen Gewirr aus engen Gassen, Restaurants und Verkaufsbuden zu verirren.
Die Antiquitäten-Shops bestechen mit ihren tollen Ausstellungsstücken, da gäbe es sicher den einen oder anderen «Schatz» zu bergen.
Wir landen in der riesigen Zooabteilung, in der man von gewöhnlichen Haustieren bis hin zur Phyton, Stinktieren, Echsen, Papageien, Eichhörnchen, Igel oder Zierfische alles kaufen kann. Wir sind schockiert und den Tränen nahe als wir sehen, wie diese Tiere auf kleinstem Raum und unter schlimmen hygienischen Verhältnissen eingepfercht werden. Diese Tierquälerei schreit zum Himmel und gehört verboten!
Die Thaiküche gehört seit langem zu unseren Favoriten. So beschliessen wir, einen Kochunterricht zu besuchen.
Unsere Köchin Angsana hat von ihrer Mutter das Kochen gelernt und seit 15 Jahren gibt sie ihr Wissen über die Thaiküche weiter.
Zusammen schlendern wir auf über den örtlichen Markt, um ganz frisch die Zutaten für unser Festessen einzukaufen. Verschiedenste Kräuter, Thaipilze, Nüsse, Fisch, Krevetten und Pouletfleisch landen in der Einkaufstüte. Über die hygienischen Zustände auf dem Markt legen wir den Mantel des Schweigens.
In ihrem Zuhause bereiten wir insgesamt drei Menus zu, welche wir im Voraus ausgewählt haben. Es gibt Thom Ka Gai Suppe, mit Fisch und Crevetten gefüllte Lychees und Poulet mit Cashewnüssen an einer roten Curry-Sauce.
Die Currypaste kreieren wir selber, unglaublich was da alles an Zutaten benötigt wird!
Das Schneiden, Raffeln, Mörsern, Schälen und Kochen unter Anleitung ist interessant und macht Spass. Langsam aber sicher kriegen wir einen Bärenhunger.
Die zubereiteten Speisen können sich sehen lassen und schmecken uns natürlich hervorragend. Die grosszügigen Essensreste werden uns fürs Abendessen mitgegeben.
Heute feiert der König seinen 66. Geburtstag. Die gelben Shirts, die praktisch alle Thailänder anziehen, sollen ihre Solidarität zur Monarchie zeigen.
Keine Thailand reise ist vollständig ohne den Besuch eines der zahlreichen Einkaufszentren. Im CentralWorld spielt eine angesagte Teenie-Girl Band, die zahlreichen Fans sind am Ausflippen.
Einen tollen Ausblick auf die Stadt und den nie zur Ruhe kommenden Verkehr geniesst man von der Red Sky Bar des Centara Grand Hotel aus. Die Aussenbar vom 55. Stock ist leider wegen Regen gesperrt, so beschränken wir uns, einige Fotos zu knipsen.
Die überteuerten Drinks können wir uns sowieso schenken. Am 27. und 28. Juli darf auf Grund eines buddhistischen Feiertages im ganzen Land kein Alkohol ausgeschenkt werden!
Der überfüllte Skytrain führt uns zum bekannten Rotlicht-Milieu Patpong, wo zahlreiche Go-Go Bars aggressiv um Kundschaft werben.
Am Nachtmarkt kann wohl ziemlich alles gekauft werden, was an gefälschten Marken angeboten werden kann.
Vom Sahtorn Pier aus fahren Touristenboote (blaue Flagge) den Hauptfluss des Chao Phraya hoch. Unterwegs kann man im Hopp-on Hopp-off Stil verschiedene Sehenswürdigkeiten wie Chinatown, Wat Arun, den Königspalast und verschiedene Märkte besuchen.
Wir schlendern durch die berühmtberüchtigte Packpacker-Strasse Khao San. Naja, die Strasse lebt wohl vom Glanz alter Zeiten.
Der Wat Arun wird auch Tempel der Dämmerung genannt. Der im kambodschanischen Stil erbaute Tempel leuchtet in der Nacht in goldenen Farben.
Die gesamte Anlage ist mit einem Mosaik aus buntem chinesischen Porzellan und Muscheln überzogen, insgesamt über eine Million Teile, die sich zu verschiedenen Blumenmustern arrangieren.
Für einen Tagesausflug buchen wir einen Taxichauffeur, er fährt uns nach Ayutthaya, eine Stadt 80km nördlich von Bangkok.
Die ehemalige Hauptstadt des Königsreichs Siam florierte bis zu ihrer Zerstörung 1767 durch die Burmesen als internationaler Handelshafen. Die damalige Weltstadt mit ihren 375 Tempelanlagen wurde von 94 Stadttoren umsäumt und von 29 Verteidigungsforts geschützt.
Die Ruinen der ehemaligen Paläste, buddhistischen Tempeln, Klöstern und Statuen wurden im UNESCO-Welterbe aufgenommen.
Wir konzentrieren unseren Besuch auf die wichtigsten Tempelanlagen:
Der Wat Mahathat ist berühmt für seinen Baumbuddha. Die Statue wurde zerstört und der Kopf ist über die Jahre in einen Baum hineingewachen.
In den drei grossen Chedis des Phra Si Sanphet befindet sich die Asche der Könige, welche im 15. Jahrhundert geherrscht hat.
Der Wat Chaiwatthanaram erinnert an den Tempel Angkor Wat in Kambodscha.
Einige Touristen verkleiden sich und posieren mit bunten Schirmen und farbigen Gewändern für Fotos.
Im Chaya Mongkol wird der liegende Buddha verehrt und man kann auf den grossen Chedi klettern.
Bemerkenswert ist auch die 19m hohe goldene Buddhastatue aus dem Jahr 1334 des Wat Phanan Choeng.
«Sawat di khrap» oder auf Wiedersehen, unsere Thailandreise geht bereits zu Ende.
Bei unserem letzten Besuch vor 15 Jahren bewahrheitete sich der Spruch «Land des Lächelns». Auf der jetzigen Reise vermissten wir bei vielen Thais dieses Lächeln im Gesicht. Woran liegt das wohl? Zu viele Touristen, zu viel Verkehr, verpestete Luft, Abfallprobleme, schlechte Zukunftsperspektive oder eine Mischung aus allem?
Trotzdem ist Thailand immer noch eine Reise wert, alleine schon wegen der exzellenten Strassenküche.
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