Blog Cook Islands / 15.04. – 29.04.2018
Trotz Hurrikan-Warnung und starken Regenfällen hebt der Flieger nach Los Angeles pünktlich in New Orleans ab. Nach einem weiteren, neunstündigen Flug landet die Air New Zealand in Rarotonga.
Rarotonga ist die Hauptinsel des kleinen Inselstaates Cook Islands. Der unabhängige Staat besteht aus fünfzehn kleinen Inseln, welche über ein weites Gebiet im Südpazifik verstreut sind. Ganze 19’000 Einwohner leben auf den Inseln, welche eng mit Neuseeland verknüpft sind.
Die ankommenden Gäste werden am Terminal mit Gesang und Gitarre begrüsst und erhalten alle eine wohlriechende Blumenkette um den Hals gelegt. Willkommen auf dem Inselparadies!
«Kia Orana» heisst der Gruss der Insulaner. Es bedeutet: mögest du ein langes und erfülltes Leben geniessen!
Gefahren wird auf der 32km langen Insel auf der linken Seite, stündlich fährt ein Bus in Richtung Uhrzeiger und ein weiterer in Gegenrichtung um die ganze Insel.
Unseren Bungalow dürfen wir schon am Morgen früh beziehen. Er ist ruhig gelegen und befindet sich in Gehdistanz vom besten Schnorchelspot der Insel.
Leider können wir die Terrasse mit Blick auf den Garten nicht gross geniessen, da die Mücken einfach zu lästig sind. Immerhin sind sämtliche Fenster mit Mosquitonetzen versehen.
Der nächste Lebensmittel-Shop ist in einem 40-minütigen Fussweg zu erreichen. Die Auswahl ist natürlich begrenzt und entsprechend teuer, sonntags wird auf der ganzen Insel kein Alkohol verkauft. Bezahlt wird mit Neuseeland Dollar, zusätzlich gibt es noch dreieckige Cook Islands Münzen.
Die nächsten zwei Wochen verbringen wir ganz ohne Internet, Handy, Zeitungen oder Fernseher, der Erholungsfaktor ist entsprechend hoch. Meist schnorcheln wir stundenlang durch unser Hausriff. Die Fischvielfalt ist enorm und das Riff mit seinen Hartkorallen befindet sich in Topzustand.
Unterwasser hat man das Gefühl, man befinde sich in einem gigantischen Aquarium! Auffallend sind die unzähligen schwarzen Seegurken und die leuchtend blauen Seesterne.
Leider begegnen wir immer wieder Badegästen, welche auf dem Riff und den farbigen Korallen herumtrampeln. Auch nachdem wir die Leute auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen, fehlt meist die nötige Einsicht! Das Riff müsste definitiv besser geschützt und die Touristen entsprechend informiert werden.
Die Maori-Inselbewohner kleiden sich farbenfroh, Frauen tragen oft bunte Blumenketten auf dem Kopf. Die Insulaner sind auffallend freundlich, relaxt und offenherzig. Man hat es nicht eilig und für einen kleinen «Schwatz» ist immer Zeit.
Vorbei an Blumengärten, Früchtebäumen und kleinen Plantagen gelangt man zum schmalen Raemaru-Pfad.
Der Wanderweg führt durch den dichten Urwald bis auf den gleichnamigen, 350m hohen Hügel hinauf.
Wir stoppen etwas unterhalb, da der Gipfel nur durch Klettern erreichbar ist. Die Aussicht auf die Küste und das vorgelagerte Riff mit den hohen Wellenbrechern ist der mühsame Weg wert.
Am Muri Nacht Markt laden verschiedenste Essensstände zum Abendessen ein. Frischfisch sucht man hier leider vergeblich, das Meeresfrüchtecurry ist aber nicht zu verachten.
Auch das Paradies hat seine Schattenseiten: rote Ameisen reissen sich um die kleinsten Essensreste, auch in Stefans Rucksack macht sich eine Kolonie über feuchtgewordenen Bonbons her. Riesige Papier-Wespen auf Paarungssuche umschwirren unser Häuschen, zwei Biester dringen sogar in unser geschütztes Heim ein. Dann gibt’s da noch die grossen Geckos, welche an unserer Zimmerdecke Rennen veranstalten und die Ohrengrübler, welche uns im Badezimmer attackieren.
Zudem nerven hunderte wilde Hähne, welche frei auf der ganzen Insel herumstolzieren. Sobald der erste Gockel mit seinem Gekrächze anfängt (meist mitten in der Nacht), stimmen alle anderen auch gleich mit ein!
Samstagmorgen findet in der Hauptstadt Avarua der Markttag statt. Nebst den üblichen Souvenirs gibt es Gemüse und Früchte, Handwerksarbeiten, Hüte, Schmuck, Ukulelen und natürlich Blumenhüte zu kaufen.
Auf der Bühne findet eine Unterhaltungsshow statt, in der eine Männergruppe auf verschiedenen Trommeln spielt. Kinder in Baströcken und mit buntem Kopfschmuck führen dazu einheimische Tänze vor.
Der kleine Flieger der Rarotonga Air bringt uns in 45 Minuten auf die 150km entfernte Trauminsel Aitutaki, wo wir eine weitere Woche verbringen werden.
Auch hier werden wir von der Inselmanagerin Meali mit einer Willkommens-Blumenhalskette erwartet.
Meali fährt uns zum einzigen geöffneten Lebensmittelshop der ganzen Insel, damit wir unsere Vorräte aufstocken können. Unterwegs pflücken wir einige Sternfrüchte, zudem warten im Bungalow frische Bananen, Kokosnüsse und Papayas auf den Verzehr.
Der Tangikaara Beach Bungalow liegt abseits der Touristenresorts direkt am weissen Korallenstrand.
Von der Terrasse aus überblickt man den Palmengarten, den Strand und das riesige Korallenriff, es ist einfach unbeschreiblich schön!
Den grossen Garten teilen wir mit einer Gruppe von Hühnern, einer Katze, Gänsen und den Einsiedlerkrebsen. Die Hühner werden in den nächsten Tagen dankbare Abnehmer unserer Küchenabfälle.
Die Luft- sowie die Wassertemperaturen sind den ganzen Tag durch angenehm warm. Mit dem Kajak gelangt man über das seichte Riff hinaus zu den Bojen.
Von hier aus frönen wir unserem Hobby, dem Schnorcheln. Auch hier ist die Fischvielfalt riesig und das Korallenriff scheint endlos.
Die Sicht unter Wasser ist genial und das Meer ist meist spiegelglatt und strömungsfrei.
Die Farbenvielfalt der Korallen beeindruckt uns immer wieder aufs Neue, die Korallen leuchten in allen erdenklichen Farben!
Die Abende geniessen wir auf unserer Terrasse oder bei einem Glas Wein direkt am Strand. Die kitschigen Sonnenuntergänge werden jedoch meist von Wolken verdeckt.
Das Wetter wechselt hier sehr rasch und bietet nicht nur eitel Sonnenschein. Manchmal verbringen wir Stunden in unserem Häuschen, wenn es draussen in Strömen regnet.
Auch auf unserer Entdeckungstour zum Inselhauptort Arutanga werden wir gleich zweimal von Regenschauern überrascht, unter einem Palmendach finden wir etwas Schutz.
Der einheimische Markt sollte bis um 14’00 Uhr geöffnet sein, um 11’00 haben sie wohl schon alle Ware verkauft und deshalb den Markt geschlossen. Zum Glück gibt es noch einige kleine Kioske auf der Insel.
Beladen mit Einkäufen machen wir uns auf den Rückweg. Unterwegs hält Moni mit einem Truckfahrer Augenkontakt, dieser hält den Wagen und wir dürfen zusammen mit seinen Enkelkindern auf der Brücke hinten mitfahren.
Moni spielt mal wieder Coiffeuse mit Stefans Haaren, das Resultat überzeugt… naja teilweise.
Meali besucht uns mit dem Roller, bringt uns Früchte und einen Sack mit fangfrischem Fisch mit. Ihr Mann war angeln und sie hat ihn gebeten, auch für ihre Gäste etwas Feines mitzubringen. Der Papageienfisch wird uns fixfertig filetiert übergeben, die Freude ist riesig! Am gleichen Abend brutzelt der Fisch auf unserem Grill.
Hin und wieder fällt von den Palmen eine Kokosnuss in den Sand. Wir fragen uns, ob die wohl schmecken? Mit einer Machete schält Stefan die zähe Aussenhaut ab, das ist gar nicht so einfach! Der anschliessende Kokos-Saft ist erfrischend, das Fruchtfleisch schmeckt herrlich und ist ergiebig.
Nach einer kurzen Wanderung erreicht man den 135m hohen Gipfel der Insel, von wo aus man herrliche Ausblicke auf die türkisblaue Lagune und die kleinen Inselchen geniesst.
Im nahen Resort findet jeden Donnerstag-Abend die Feuertanz-Show statt. Eine einheimische Band spielt und singt, dazu werden verschiedene Tänze vorgeführt. Die anschliessende Feuershow ist eindrücklich. Es sieht gefährlich aus, wenn die Männer in atemberaubender Geschwindigkeit ihre Feuerstäbe herumwirbeln!
Auch unser Südseetraum nimmt ein Ende, über Rarotonga fliegen wir mit der Virgin Airlines nach Auckland in Neuseeland, wo uns der Spätherbst mit kühleren Temperaturen erwartet.
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