Blog Ibiza 28.10. – 13.12.2018
Ein tolles Haus- und Petsitting auf Ibiza? In einer riesigen Finca mit Pool und grossem Fuhrpark? Wer träumt nicht davon? Über sechs Wochen lang dürfen wir diesen Traum leben.
An unserem gemeinsamen Tag erklären unsere Gastgeber Andy und Isy wie alles funktioniert und auf was wir achten müssen. Am nächsten Tag fliegen die beiden dann ab in ihren verdienten Urlaub.
Auf was für ein Abenteuer haben wir uns da eingelassen? Willkommen in unserem Tierreich: ganze sieben Hunde, drei Katzen (plus eine fremde Fresskatze) sowie zwei gesprächige Graupapageien wollen von uns unterhalten, gestreichelt und gefüttert werden.
Da das weitläufige Grundstück komplett eingezäunt ist, können wir aufs Gassi gehen mit unserer Hundemeute verzichten. Überraschend zivilisiert geht das durchdachte Esskonzept mit sieben verschieden grossen Fressnäpfen von statten, der Fressneid hält sich meistens in Grenzen.
Eine Herausforderung ist die abendliche Platzverteilung auf dem Sofa. Ein Pulk von fünf Hunden liegt auf und neben uns und der grosse Linus schläft vor uns auf dem Boden.
Majestätisch wirkt dann der Auftritt der Katze Cleo, welche ebenfalls einen Platz auf unserem Schoss für sich beansprucht. Das wird jedoch nicht von allen Hunden gleich goutiert.
Auf der Partyinsel ist Ende Oktober Schluss mit feiern, die Discos und viele Restaurants schliessen ihre Tore. Das tägliche Verkehrschaos ist überschaubar und die Einkaufsmeile in Ibiza-Stadt wirkt am Morgen wie leergefegt. Viele Saisonarbeiter verlassen die Insel oder müssen schauen, wie sie sich über die Wintermonate durchschlagen.
Die Altstadt von Eivissia (Ibiza-Stadt) liegt auf einem Hügel und ist umgeben von einer mächtigen Zitadelle, welche während der maurischen Herrschaft ausgebaut wurde.
Die Maximaltemperaturen von 20 Grad lassen keine grosse Poolstimmung aufkommen und auch ein Bad im azurblauen Meerwasser verliert bei 15 Grad seinen Reiz. Dafür geniessen wir den Luxus, einen eigenen Billard- und einen Pingpongtisch zu haben.
Es ist eine schöne Erfahrung, dass wir nebst dem Tierreich als Bonus noch den Bekanntschaftskreis von unseren Gastgeberinnen übernehmen können. Da ist Bibi, DJane und Vollblut-Partygirl. Sie lebt einige Tag in einem unserer Appartements. Die beiden Tauchlehrer Sonja und Dino sind auch gerne für ein Bier und einen kleinen Schwatz zu haben. Oder Katja und Matthias, welche uns die versteckten Ecken der Insel, die Esstempel und das Nachtleben näherbringen.
Seit über 2700 Jahren wird auf Ibiza Meersalz gewonnen, um 700 v.Chr. haben die Phönizier hier Salinen betrieben. Noch heute sind die Einheimischen stolz auf ihr naturbelassenes «Flor de Sal», obschon es bei einem Test von Stiftung Warentest gnadenlos durchgefallen ist.
Das Salzgewinnungsgebiet Ses Salines ist ein geschütztes Naturschutzgebiet, in dem man über 210 Vogelarten und sogar Flamingos beobachten kann.
Die Rundwanderung ist ziemlich anspruchsvoll, da der Pfad schlecht bis gar nicht ausgeschildert ist. Über Stock und Stein klettern wir die steilen Klippen hoch und runter. Die Aussicht auf die Nachbarinsel Formentera und die felsenbewehrte Küste ist atemberaubend. Von keinem Punkt der Insel ist das Meer weiter als 10km entfernt.
Als Belohnung für die anstrengende Wanderung gönnen wir uns im angesagten Restaurant Yemanja direkt im Sandstrand eine leckere Fischpaella.
Als Apero wird die ibizenkische Spezialität Aioli (Mayonnaise mit Olivenöl und Knoblauch) zusammen mit Sardinen und Oliven serviert. Der Sonnenuntergang und das anschliessende «Nachglühen» runden den Tag ab.
Während des Ibiza-Aufenthaltes sollte man einen der zahlreichen Hippiemärkte besuchen. Uns wurde der Sonntagsmarkt im kleinen Dorf San Juan de Labritja empfohlen, er sei der einzige, authentische Hippiemarkt.
Nebst landwirtschaftlichen Produkten werden kreative Handwerkskunst, Gemälde und Kleider feilgeboten. Auf dem Markt treffen Lebenskünstler und Späthippies auf neugierige Touristen, abgerundet wird der Rundgang durch die Gassen mit chilliger Livemusik.
Den besten Schinken gibt es in der Bar Costa in Santa Gertrudis zu degustieren, die Tische auf der kleinen Terrasse sind dementsprechend meist gut besetzt.
Im Norden der Insel lockt eine weitere Wanderung. Vom Strand des kleinen Ferienortes Portinatx aus führt ein schmaler Pfad der Küste entlang zum Leuchtturm Faro de Moscarter. Seit 1975 führt er die Seefahrer der zerklüfteten Küste entlang.
Der Rundweg führt uns vorbei an hohen Rosmarinsträuchern, wohlriechenden Pinienwälder und Wildblumenfeldern. Knorrige, zum Teil tausendjährige Olivenbäume prägen die Landschaft der kargen Terrassenanlagen.
Santa Eulalia del Rio lädt ein zum Spaziergang der Hafen- und Strandpromenade entlang. Wir staunen ab den unzähligen Yachten, die hier vor Anker liegen.
Anschliessend folgt der gut ausgeschilderte Rio Walk, vorbei an der alten Römerbrücke und hinauf zum Mirador Puit de Missa. Auf dem Hügel thronen pittoreske, weisse Häuser und eine Kirche aus dem 16. Jahrhundert.
Wir sind auf der Suche nach der verschollenen Stadt Atlantis. Abenteuerlich klettern wir einen steilen Weg hinunter in eine kleine Bucht, wo vielleicht die Abbruchstelle von Atlantis zu sehen ist.
Es handelt sich hier um einen alten Steinbruch, aus dem Steinblöcke für den Bau der Altstadt geschnitten wurden. Mit etwas Fantasie kann man sich vorstellen, dass genau hier eine Stadt im Wasser versunken ist.
Die ganze Umgebung hat etwas Mysteriöses und Mystisches an sich, Hippies haben Steinkreise gebaut und feiern hier ausschweifende Partys.
Wir empfehlen zwei tolle Spots, um dem Sonnenuntergang zu huldigen: der Wachturm von Es Vedra, von dem man eine tolle Aussicht auf die gleichnamige Insel hat und der Sandstrand Plates de Compte mit der Bar «Sunset Ashram».
Über eine kurze Schotterpiste gelangt man zum Kunstobjekt «Time and Space». Die mächtigen Steinsäulen direkt am Meer erinnern ein wenig an Stonehenge.
Weitere Mythen kreisen um die beiden «Türen ins Nichts», vielleicht eine Art übersinnliche Zwischenwelt, welche in der Nähe des Steinkreises stehen.
Wir sind eingeladen zu einer Strandparty, das Motto ist: Schrottwichteln. Jeder packt irgendetwas Schrottiges ein, dass er nicht mehr gebrauchen kann. Die Lose entscheiden dann, wer welches Paket erhält.
Ungefähr 20 meist deutsche Auswanderer treffen sich bei herrlichem Sonnenschein am Cala Pada, um zusammen zu essen und zu feiern. Sven ist unser Entertainer, er spielt Gitarre und singt. Unzählige Hunde tollen sich wild über den Strand und freuen sich mit uns.
Unsere schöne Zeit auf der Insel geht langsam dem Ende zu. Wir sind dankbar für all die Gastfreundschaft, die netten Unterhaltungen, das leckere ibizenkische Essen und die wilde Natur. Auch unsere lieben Tiere werden wir sicher sehr vermissen.
Ibiza… wir kommen wieder, versprochen!
4 Comments
gniesset’s, hie isch chaut und gruusig
*neid*
Sali Tinu, si im Momänt ou gad ir CH… am 10.1. geits aber wieder los uf Namibia und Südafrika… Liebi Grüess vo MoSt
Hallo ihr beiden,
die vielen Tiere hattet ihr ja gut im Griff – Wahnsinn!
Wir hätten nächstes Jahr auch Bedarf für einen zuverlässigen Housesitter, der unseren Hund für zwei Monate pflegt, es mangelt aber am Pool und das Haus steht in Deutschland 😀
Ich hoffe ihr hattet eine ganz tolle Zeit!
Liebe Grüße
Isabel
Hallo Isabel, danke für dein Feedback! Ja, es war eine geniale Zeit und wir vermissen unsere Tier schon sehr…!!! Für’s 2019 sind wir im Moment noch nicht entscheidungsfähig wegen dem Haussitting… unsere Pläne reichen gerade bis März 2019. Habt ihr schon fixe Termine? Wo steht das Haus? Gruss aus der Schweiz, MoSt