Bali
Die Fähre von Java legt pünktlich am Steg an. Die Wartezeit auf unser Taxi überbrücken wir, indem wir mit den Einheimischen unterhalten. Die sind extrem freundlich und nett zu uns. Sie bieten uns eine Sitzgelegenheit an und schauen zu unserem Gepäck. Einer ist Reiseführer und wartet schon seit vielen Stunden auf seine Touristen, welche in Java festsitzen. Er hat ein Reiskorn hinter seinem rechten Ohr. Höflich wie ich bin, mache ich ihn darauf aufmerksam, dass er noch Essensreste hinter den Ohren hat. Er lacht, er sei Hindu und das Reiskorn gehöre zu einem Gebetsritual. Tja, andere Menschen, andere Sitten!
The Menjangan Resort
An der Rezeption vom Treetop Hotel Tower (das Haus ist um einen 28 Meter hohen Baumstamm gebaut worden) erhalten wir einen Willkommensdrink. Der Portier erklärt uns anhand der Karte die Lage des Menjangan. Das Naturresort erstreckt sich über vier Quadratkilometer und befindet sich mitten im Urwald.
Rico, der Manager des Resorts (haben wir in der Schweiz kennengelernt) gesellt sich zu uns und begrüsst uns herzlich. Nachdem wir vom Gipfel des Treetop Towers die tolle Aussicht auf die Umgebung genossen haben, fährt uns Rico mit einem offenen Safari-Bus zum Strand hinunter, da dieser am anderen Ende des Resorts liegt. Über einen Holzsteg erreichen wir unser Zuhause für die nächsten fünf Tage. Insgesamt gibt es sechs Strandvillen und in der Monsoon Lodge im Wald nochmals 14 Zimmer.
Am Abend treffen wir uns mit Ursi (Ricos Ehefrau und eine Freundin von Monika) an der Bar. Nach einer herzlichen Begrüssung und einem Willkommensdrink dinieren wir zusammen am Sandstrand. Es sind nur wenige Gäste im kleinen Restaurant. Neben uns knabbern einige wilde Rehe an den Ästen herum, Natur pur!
Gut geschlafen, die „Tokeh“, eine grosse Gecko-Art, lassen uns heute in Ruhe ausschlafen. Wenn sie ihren „Tokeh“-Schrei von sich geben, machen sie einen saumässigen Lärm! Den Tag durch verbringen wir unsere Zeit hier mit Schnorcheln im Unterwasserparadies der Insel Menjangan, geniessen die balinesische Massage, fahren Kajak in den Mangroven und erforschen den Urwald.
Edler Kaffee?
Eine Katze schleicht über den Sandstrand. Moment, das ist ja gar keine Hauskatze sondern ein Fleckenmusang. Diese Schleichkatze ist sehr wertvoll für die Kaffeebauern von Bali. Sie frisst die Kaffeebohnen, verdaut jedoch nur das Fruchtfleisch und scheidet die Bohnen wieder aus. Ein Wunder der Natur: Die Verdauungsenzyme fermentieren die Kaffeebohnen und entziehen ihr so die bitteren und sauren Geschmacksstoffe. Der so gewonnene Kaffee „Kopi Luwak“ gilt als teuerster der Welt!
Das Künstlerstädtchen Ubud
Ubud mit seinen 30‘000 Einwohnern gilt als das kulturelle Zentrum Balis. Vor allem Malerei und Textilkunst, aber auch traditionelle Holzschnitzereien werden in Ubud gepflegt.
Den Nachmittag verbringen wir mit Shopping. Unzählige, sehr stilvoll eingerichtete Boutiquen säumen die Hauptstrassen der Kleinstadt. Vor den Türeingängen liegen überall Opfergaben am Boden. Die Räucherstäbchen, Reis, Süssigkeiten, Bonbons oder Blütenblätter werden den Göttern schön arrangiert auf Baumbusblättern dargeboten und sollen den Shops gute Einnahmen bringen. Wir Touristen müssen darauf achtgeben, dass wir die Opfergaben nicht mit den Schuhen wegkicken.
Vom Hotel aus Spazieren wir zum berühmtberüchtigten Monkey Forest hinunter. Der Affenwald ist nebst den Kunstmärkten eine der Hauptattraktionen von Ubud. Im Wald befinden sich einige alte Tempelanlagen und Brunnen. Die Besucher sind jedoch mehr an den berühmten, heiligen Affen interessiert, die den Hain bevölkern. Sie gelten als Nachfahren des Affenkönigs Hanoman. Da sie von den Touristen für Fotos mit Bananen angefüttert werden, sind sie recht angriffslustig. Sie interessieren sich sehr für Mützen, Kameras, Sonnenbrillen oder Schmuck. Ein unachtsamer Moment und schon wird einem von den frechen Viechern der Hut vom Kopf geklaut.
Die Insel der Götter
Bali wird nicht umsonst die Götterinsel genannt. 95% Prozent sind gläubige Hindus. Praktisch jedes Haus und jedes Geschäft hat einen eigenen Tempel. Die ärmeren Bewohner bauen einen aus Bambus-Holz, die reicheren gönnen richtige Tempelanlagen mit Statuen und steinernen Tempelwächtern.
Reisterrassen
Die Reisterrassen sind idyllisch am Hang gelegen und deshalb ein Touristenmagnet. Das gehört halt zu jeder Balireise mit dazu. So sind wir natürlich nicht die einzigen, die auf den schmalen Pfaden durch die kleinen Reisfelder marschieren, immer auf der Suche nach dem perfekten Foto.
Elefant Safari Park
Moni strahlt, als wir im Dorf Taro in den Empfangsbereich des Elefant Safari Park ankommen. Sie hat sich schon so lange auf diese Nacht im Elefantenpark gefreut.
Nigel, ein Australier, hat sich hier seinen Lebenstraum erfüllt. Er hat es nach jahrelangem Kampf geschafft, auf der Insel Sumatra 10 Arbeitselefanten, welche ein jämmerliches Dasein fristeten, mit Lastwagen und Fähren nach Bali zu bringen. Hier hat er ein Aufzuchtprogramm mit den edlen Tieren gestartet und die Tiere der Öffentlichkeit präsentiert. Als wir uns den Film ansehen, der während der abenteuerlichen Überfahrt gedreht wurde ansehen, fliessen bei Moni Tränen der Rührung.
Zuerst dürfen wir die Elefanten berühren und streicheln, dann legt ein Elefant Moni behutsam einen bunten Blumenring auf den Kopf. Das geschieht natürlich immer unter Obhut des Mahuts, dem Elefantenführer und Pfleger. Jeder Elefant ist einem der Führer fest zugeteilt und sie haben ein sehr inniges Verhältnis zueinander. Ein Mahuts erzählt uns sogar, der Elefant sei wie seine Frau!
Dann spazieren wir zu den Shows, an welche auch die Tagestouristen teilnehmen dürfen. Die Elefanten tröten mit der Mundharmonika, malen Bilder, spielen mit dem Rüssel und einem Reifen Hulahopp, treten einen Fussball ins Tor, ziehen patriotisch eine Fahne am Masten hoch oder machen vor dem Publikum einen Hofknicks. Das Ganze spielt sich in einer relaxten Atmosphäre ab und die Elefanten arbeiten gerne und ohne Zwang!
Am nächsten Morgen nach dem Elefantenwaschen steht für die Mutigen ein gemeinsames Bad im kleinen See auf dem Programm. Moni hat zwar keine Badehosen an, da sie sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen will, lässt sie kurzerhand die Hosen runter und steigt in den Unterhosen auf einen Elefantenbullen. Sie wird hinten vom Mahut gestützt und kann sich an den Ohren festhalten. Dann geht’s ab in den See baden. Woah, Moni strahlt vor Freude!
Nach dem gemütlichen Frühstück werden wir zu einem 3/4stündigen Ritt durch die Anlage abgeholt. Die Elefantendame Biggi führt uns bequem durch den Dschungel. Der Höhepunkt des Ritts ist die Durchwatung des Sees auf dem Elefanten.
Seminyak
In der Touristenhochburg angekommen, spazieren wir zum nahen Strand. Bei 34 Grad zu shoppen ist übrigens recht schweisstreibend! Die Trottoirs sind für Touristen eine Zumutung. Überall muss man auf Löcher und Unebenheiten achten, vor allem in der Nacht ohne Strassenbeleuchtung ist das gefährlich!
Wegen den hohen Wellen sind praktisch keine Badenden im Meer, es ist wohl zu gefährlich. Nur einige, mutige Surfer sind auf der Suche nach der perfekten Welle.
Im berühmten Kuteda, einer Bar/Lounge/Restaurant direkt am Meer schlürfen wir einen Cocktail und beobachten die Reichen und Schönen und Möchtegern-Promis bei ihrem Treiben. Buddha-Bar und Chillout-Musik, aufgelegt von angesagten DJ’s, ertönt aus den Boxen.
Tja, dann heisst es auch schon wieder „bye, bye“ Bali.
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