Blog Ausflüge an die Riviera Maya, Mexiko
Da wir den Mietvertrag für unser Auto verlängert haben, sind wir mobil und unternehmen in der näheren Umgebung unseres Hauses in Playa del Carmen einige tolle Ausflüge:
Tempelanlage Coba
Die Fahrt via Tulum zu den Ruinen von Coba dauert etwa 1 ½ Stunden. Zur Erkundung dieser weitläufigen Tempelanlagen wählen wir die Fahrradrikscha. Zu Fuss durch den Urwald wäre es zwar auch schön gewesen, die erwartungsvollen Blicke der vielen auf Arbeit wartenden Fahrer lassen uns jedoch erweichen.
Unser Fahrer Orlando fährt hier seit vier Jahren Touristen herum, auf der Tour lernt er uns einige Wörter auf Maya: «Jumbo tic» heisst «Danke», «Bix a Beel» bedeutet «wie geht es dir?»
Die Ruinen sind sicher sehenswert, wir sind aber von den prächtigen Anlagen in Uxmal und Chichen Itza verwöhnt und die Steininschriften oder Reliefs präsentieren sich in einem schlechten Zustand. Höhepunkt ist sicher die 42m hohe Pyramide «Nohoch Mul». Stefan ignoriert die kraxelnde Menschenmasse um ihn herum und erklimmt tapfer die 120 Treppenstufen bis zum Aussichtspunkt.
Eine weitere Besonderheit von Coba sind die gemauerten Wege, die erhöht über dem Gelände verlaufen und sich über 100km nach Westen bis in die Nähe von Chichen Itza ziehen.
Akumal 1. Versuch
Ab nach Akumal an den Strand, den uns Matt zum Schnorcheln empfohlen hat. Leider landen wir am falschen Ort (oder aber im falschen Film). Der Strand ist überflutet mit Resort-Touristen und der abgesperrte Strandabschnitt zum Baden und Schnorcheln ist geradezu lachhaft.
Stefan versucht trotzdem sein Glück, steigt aber schon wenige Minuten später wieder enttäuscht aus dem Wasser. Das Riff ist hier praktisch komplett zerstört! Wir spazieren dem Sandstrand entlang, um irgendwo eine Snackbar zu finden, wo wir eine Kleinigkeit essen können. Das können wir glatt vergessen, hier gibt es nur All-Inclusive Resorts mit Buffetrestaurants, schade!
Akumal 2. Versuch
Wir versuchen nochmals unser Glück um den Schnorchelstrand von Akumal zu finden. Bereits an der Strasse zum Strand hin werden wir angehalten. Die sei ein Schildkrötenschutzgebiet. Der Touren-Verkäufer versucht uns (mit Nachdruck) einen Schnorchelgang mit Schildkröten zu verkaufen, wir verzichten dankend.
Kaum haben wir unser Auto parkiert erscheint schon der nächste Tourguide und begleitet uns zum Strandabschnitt. Die Tiere seien geschützt, selbständig können wir am schönen Sandstrand nur ca. 20m hinausschwimmen. Ansonsten müssten wir eine Schwimmweste tragen und einen Guide mieten, um für eine Stunde einem schmalen mit Bojen abgesteckten Pfad dem Riff entlang schnorcheln. Pro Tag seien nur 3’000 Touristen zugelassen, mehr nicht. Wir haben genug gehört, obwohl wir es toll finden, dass die Tiere hier geschützt werden sollen, heissen wir diese Touristenabzocke nicht gut.
Xcacel und Cenote Xcacelito
Der Strand von Xcacel liegt ca. 40 Minuten von Playa del Carmen entfernt. Der Eingang von der Autobahn aus ist sehr schwer zu finden. Über eine kurze Schlamm- und Löcherpiste gelangen wir zu einer Wachhütte, wo für das Schildkröten-Schutzprogramm eine kleine Spende gesammelt wird, bevor wir zum Parkplatz gelangen.
Unser Traumstrand ist mit einem Wort zu beschreiben: einmalig! Man findet hier kein Resort, kein Restaurant und auch keine Snackbar, dafür erwartet uns stahlblaues Meer, Puderzuckersand, im Hintergrund hohe Palmen und praktisch keine weiteren Touristen.
Das Wetter könnte nicht besser sein und das nahe Riff zum Schnorcheln ist wunderschön! Zum krönenden Abschluss kühlen wir uns in der nahen Süsswassercenote ab. Hoffentlich bliebt diese Oase noch lange ein Geheimtipp!
Jardin Botanico Dr. Alfredo Barrera Marin
In der Nähe von Puerto Morales befindet sich der Botanische Garten. Zu finden ist die bestens versteckte Einfahrt erst beim zweiten Anlauf. Ein Angestellter erklärt uns, dass der Park zwar geschlossen sei, wir aber gegen eine Gebühr trotzdem hier entlang wandern können.
Na ja, botanischer Garten ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, es ist mehr eine Dschungelwanderung. Ab und zu ist ein Baum mit einer Namensplakette angeschrieben (natürlich nur in Spanisch) und die paar vertrockneten Kakteen im Sukkulentengarten sind nicht der Rede wert. Trotzdem geniessen wir die Wanderung im Schatten von Palmen und alten Bäumen.
Wir besteigen eine wackelige Hängebrücke und den Aussichtsturm für die Vogelbeobachtungen. Wir fühlen uns ein wenig wie «Indiana Stef» und «Monika Croft» auf der Suche nach dem verschollenen Tempel. Ja, es gibt sogar noch einige kleine Mayatempel-Steinhaufen zu besichtigen.
Die Klammeraffen-Kolonie des Parks hat sich gut vor uns versteckt, dafür verfolgen uns Schwärme von Mosquitos, diese lästigen Plagegeister! Wenigsten sehen wir die knuffigen Weissrüssel-Nasenbären durch den Dschungel rennen. Diese lustigen Tiere lassen sich jedoch nicht so einfach fotografieren und sobald wir stillstehen, blasen die Mosquito-Horden zum Angriff!
Puerto Morelos
Die relaxte Kleinstadt verfügt über einen Seehafen und einen tollen Sandstrand. Nebst Tauchzentren gibt es hier auch einige Restaurants und Bars an der Strandpromenade.
Zum nahen Aussenriff gelangt man mit einem der unzähligen Ausflugsbooten. Der Preis erscheint uns zu hoch und so schnorcheln wir vom Strand aus am Innenriff entlang, das weiss auch zu überzeugen. Nebst einigen farbigen Korallen begegnen uns ein Schwarm grosser Barracudas, einige Stachelrochen, Fledermausfische, Kalmare und Pfeifenfische.
Cenote Grande
Die Cenote Grande ist perfekt zum Baden, Schnorcheln oder Tauchen, sie befindet sich etwas nördlich von Tulum. Der Eintritt ist zwar saftig, lohnt sich aber allemal! Wichtig ist, gleich am Morgen früh hier zu sein, ansonsten muss man sich das nasse Paradies mit einer Touristenhorde teilen.
Das Wasser ist extrem klar und wir geniessen unseren Schnorchelgang durch die verschiedenen Höhlengänge und bestaunen die Stalagmiten und Stalaktiten. Nebst kleineren Fischen gibt es hier auch Schildkröten zu sehen.
Das Wasser ist gar nicht so kalt wie wir es befürchtet haben, einfach herrlich!
Mayastätte Tulum
Beim Parkplatz angekommen vergehen doch einige Minuten, bis wir wissen, wo sich der Eingang zur Mayastätte befindet. Zuerst müssen wir uns durch gefühlte hundert Souvenirstände und Restaurants durchkämpfen. Auch hier sind die Verkäufer natürlich wieder extrem aufdringlich. Nach einem weiteren Fussmarsch zusammen mit einer Armada von Touristen gelangen wir endlich zum Ticketstand. Hier folgt ein längeres Anstehen an der einzigen geöffneten Kasse, bevor wir das Areal betreten dürfen.
Die Tempelanlagen sind nicht sonderlich sehenswert, das besondere an Tulum ist, dass die Anlage direkt am Meer gebaut wurde. Palmen, Tempelanlage, Sandstrand, Klippen und das Meer vermischen sich zu einer magischen Kulisse!
Wir versuchen, die anderen Touristen etwas auszublenden und gehen unseren eigenen Weg durch die Ruinenstadt. Die innere Stadt wird von einer zum Meer hin offenen Stadtmauer umrundet, an deren Ecken Wachtürme stehen.
Schnorchelausflug nach Cozumel
Die Überfahrt mit der Fähre zur Insel Cozumel dauert ca. 45 Minuten. Schon von weitem sind einige Wolkenkratzer und die Schornsteine der Kreuzfahrtschiffe zu sehen, gleich vier Stück liegen heute vor Anker! Cozumel ist insbesondere für seine perfekten Tauch- und Schnorchelgründe bekannt. Jacques Cousteau schwärmte bereits in den 60er Jahren von diesen ausgedehnten Korallenriffen.
Wir schlendern durch das Stadtzentrum von Cozumel und bestaunen die schönen Wandmalereien. Nach dem Mittagessen geht’s mit dem Taxi zum Hafen von Fonatur.
Hier lernen wir den Tourguide unserer gebuchten Schnorcheltour mit der Agentur «Chac Choc» kennen. Zu Beginn befinden sich nur neun Touristen auf dem Boot, als wir aus dem Hafen fahren. Wir fahren jedoch noch drei weitere Hotel-Resorts an, bis das Boot mit fast 30 Touristen vollgestopft ist!
Wir erhalten ein kurzes Briefing, wie die drei geplanten Schnorchelgänge ablaufen sollten. Beim ersten Spot angekommen, ist dann alles hektisch und klappt überhaupt nicht, wie angekündigt. Einige sind wohl das erste Mal mit Schnorchel im Wasser und brauchen intensive Betreuung. Es sind aber nur zwei Schnorchelguides und ein Fotograf im Wasser, das reicht natürlich nie aus.
Das Wasser ist kristallklar und die Sicht ausgezeichnet, deshalb gehören die Riffe auf Cozumel auch zu den besten Schnorchelriffen weltweit. Beim ersten Spot «El Cielo» schnorcheln wir im flachen Sand und beobachten die zahlreichen Seesterne, die sachte über den Sand gleiten.
Im Colombia-Riff begrüssen uns zwei grosse Adlerrochen, die unter uns herumkurven, sicher ein tolles Highlight! Zudem zeigt uns der Guide eine Languste, welche ihre langen Fühler aus einer Felshöhle herausstreckt. In 7-6 Metern Tiefe erwarten uns erstaunliche und faszinierende Korallen-Formationen.
Auf dem Palancar Riff gleiten wir zuerst über den flachen Teil mit seinen sehenswerten Korallen, danach folgt eine tiefe Steilwand hinaus ins offene Meer. Die aufmerksameren Schnorchler unter uns entdecken eine Schildkröte, die auf ihrem Weg von einem jungen Barracuda begleitet wird, wahrlich ein ungleiches Paar!
Leider dauern die Schnorchelgänge für unsere Bedürfnisse viel zu kurz. Wir versuchen uns ein wenig vom Schnorchelpulk abzusondern, um keine Flossen ins Gesicht zu kriegen, werden aber von den Guides immer wieder zurückgepfiffen. Das ist zwar gar nicht nach unserem «Gusto», aber wenigstens erleben wir eine faszinierende Unterwasserwelt, die wir vom Strand aus nicht erreichen können.
Während der Rückfahrt nach Cozumel geht die blutrote Sonne über dem Meer unter, dazu spielt eine dreiköpfige Liveband auf dem Deck, ein romantischer Abschluss.
Casa Cenote
Nach einer kurzen Holperpiste ab der Autobahn erreicht man die flussähnliche Cenote, welche unterirdisch mit dem Meer verbunden ist. Sie führt eine Mischung aus Süss- und Salzwasser und ist etwa 250m lang.
Einige Taucher bereiten sich hier für die Höhlentauchgänge vor, der Flusslauf mit einigen kleinen Höhlen ist geradezu ideal dafür. Trotz der Kälte geniessen wir das klare Wasser der Cenote. Auf unserem Schnorchelgang beobachten wir verschiedenste Fischarten, einige davon sind recht gross. Nebst weissblauen Krebsen gefallen uns auch die farbigen Fische, die sich in den Mangrovenarmen verstecken.
Ungefähr zwei Meter von uns sonnt sich ein Alligator auf einem Felsen. Wir wurden bereits vorher informiert, dass wir nach dem Tier Ausschau halten sollen. Ihn dann live zu treffen, ist aber doch ein spezielles Erlebnis!
Rio Secreto
Die gesamte Tour dauert etwa 3 ½ Stunden. Nach dem Check-in fährt uns ein Bus auf einer holperigen Schotterpiste ca. sieben Kilometer hinaus in den Urwald. In diesem Tierschutzgebiet soll es sogar eine kleine Jaguarpopulation geben!
Ausgerüstet mit Schwimmweste, Wetsuit, Badeschuhe und einen Helm mit Licht marschieren wir los. Unser Guide Katja führt die kleine Gruppe an, welche nebst uns aus einer vierköpfigen, vietnamesischen Familie besteht. Zudem begleitet ein Fotograf unsere Tour, seine Fotos kann man später für 100 US$ (!) auf einem USB-Stick mit nach Hause nehmen, eigene Kameras dürfen keine mit in die Höhle gebracht werden.
Wir werden durch den Dschungel zu einem Opfertisch geführt. Ein «Schamane» bittet für uns mit Weihrauch und Beschwörungsformeln um die Erlaubnis der Mayagötter, damit wir die Höhle betreten dürfen.
Am Eingang angekommen, erklärt uns Katja, dass sich das im Jahre 2006 gefundene Höhlensystem über eine Länge von 30km erstreckt. Für Touristen gibt es fünf verschiedene Touren, so dass im Innern der Höhle jeweils nur eine Gruppe pro Weg unterwegs ist. Wir steigen ein in die faszinierende und finstere Höhlenwelt.
Vorsichtig waten wir durchs kalte Wasser, Katja hilft uns mit ihrer Taschenlampe aus, damit wir die Felsen im Wasser besser sehen können. An einigen Stellen ist der Pfad sehr niedrig und wir kriechen fast auf allen Vieren! Die Höhlenkulisse mit den verschiedenen Kristall-Stalaktiten und Stalagmiten und Korallenformationen ist atemberaubend schön! Faszinierend sind auch die Baumwurzeln, welche sich über 30m tief bis nach hier unten durchgebohrt haben!
Katja bittet uns, kurz alle Lichter auszuschalten und uns auf die herrschende Dunkelheit und das Plätschern des Wassers zu konzentrieren, ein ungewohntes, gutes Gefühl. Am besten gefallen uns die Strecken mit hohem Wasserstand, hier können wir uns einfach im unterirdischen Fluss treiben lassen.
Wieder am Tageslicht angekommen, prosten wir uns mit einem wärmenden Shot des Mayalikörs «Xabentun» zu. Der leckere Drink enthält Rum, Anis und Honig. Vom bestandenen Abenteuer hungrig geworden, stürzen wir uns auf das üppige Mittagsbuffet.
Auf der Rückfahrt begegnet uns noch eine grosse «Schwarzrote Vogelspinne», welche vor uns langsam über die Strasse marschiert!
Cenote Azul
Herrliches, stahlblaues Wasser umgeben von einem idyllischen Palmengarten erwartet uns hier.
Die Cenote Azul ist bekannt für seine kleinen Putzerfische, welche mit Vorliebe die Hautschuppen unserer Füsse und Beine anknabbern. Es ist kaum auszuhalten, wie das kitzelt!
Natürlich wagen wir auch den gefährlichen Sprung von einem hohen Felsvorsprung ins erfrischende Nass (naja, drei Meter sind das mindestens). Nach dem Schnorcheln und Baden verzehren wir in einer versteckten Nebencenote unser mitgebrachtes Picknick.
Der «House-Sitting» Monat geht schneller vorbei, als man denkt, und schon kehrt Matt von seiner Mittelamerikareise zurück. Nachdem wir unsere Erfahrungen ausgetauscht und uns herzlich verabschiedet haben, weilen wir noch eine letzte Nacht in einem Hotel in Playa del Carmen. Am nächsten Morgen fliegen wir via Cancun nach Mexiko-Stadt.
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