Blog Neuseeland / Auckland – Wellington / 01.05. – 12.05.2018
Willkommen im Bermudadreieck der Zeitzonen! Obschon der Flug von Rarotonga bis nach Auckland nur 4 ½ Stunden dauert, «verschwindet» auf unserer Reise ein ganzer Tag!
Im ganzen Zeitenwirrwarr haben wir es geschafft, das Hotelzimmer eine Nacht zu spät zu buchen. Wir erreichen das Albion-Hotel um 03’00 Uhr in der Früh, das Zimmer ist jedoch erst ab 14’00 Uhr gebucht.
Überaus kulant erhalten wir jedoch ein «Früh Check-In» und kommen so zur verdienten Ruhe. Gleich neben dem Hotel (grünes Dach) stehen fünf riesige Baukräne, wir logieren direkt neben der grössten Baustelle der Stadt.
Auckland ist doch die Hauptstadt von Neuseeland? Ja, das haben wir auch gedacht, jedoch wurde die kleinere Stadt Wellington zur Landeshauptstadt erkoren.
An der Princess Wharf unten am Hafen warten schicke Restaurants und trendige Bars auf Kundschaft. Von hier aus überblickt man den Fährhafen von Auckland. Das Ferry Building aus der Kolonialzeit und die modernen Wolkenkratzer im Hintergrund ergeben einen tollen Fotospot.
Rund um das Viertel Britomart schlendert man vorbei an schmucken Boutiquen und kleinen Parkanlagen, eine hübsche Gegend und alles wirkt sehr sauber.
Die Vielzahl an asiatisch-stämmigen Menschen fällt uns auf, ganze 23% der Bewohner von Auckland haben asiatische Wurzeln!
Quer durch die Stadt führt der Art Trail, auf dem einheimische Künstler verschiedenste Eulenskulpturen kunstvoll bemalt haben.
Im Hafen des Wynyard Quarters liegen die ganz «dicken» Jachten vor Anker, was wohl so eine Superjacht kostet?
Im kleinen aber feinen Fischmarkt verspeisen wir eine Grünlipp-Muschelsuppe, auch der geräucherte Fisch ist ein Leckerbissen!
Über dem Zentrum der Stadt thront der 328m hohe Skytower, der höchste Fernsehturm der südlichen Hemisphäre. Mit dem ultraschnellen Lift gelangt man auf die verschiedenen Aussichtsplattformen.
Auf einer Höhe von 220m geniesst man einen super Rundblick über die Stadt und die nahe Inselkette.
Schwindelfreie Personen können auf einem Glasboden stehend hinunterblicken.
Adrenalinjunkies können sich mit dem Skyjump an einem Drahtseil geführt in die Tiefe stürzen.
Die Überfahrt mit der Fähre zur beliebten Insel Waiheke dauert ca. 40 Minuten.
Die 92km2 grosse Insel ist bekannt für die malerischen Buchten und seine Spitzenweine, welche dank dem Klima und der Bodenbeschaffung hervorragend gedeihen.
Vom Pier kann man grosse Rochen beobachten, die gemächlich durchs klare Wasser gleiten, auch eine Pinguinkolonie nistet in Strandnähe.
Auf der Taste of Waiheke Weintour erkundigen wir mit dem Car die Insel und besuchen drei verschiedene Weingüter.
Im wohl berühmtesten Weingut «Stonyridge Vineyard» erhalten wir die erste Weinverkostung. Das idyllische Weingut liegt inmitten von Weinreben und Olivenhainen. Ihr legendärer Cabernet Blend Larose hat eingeschlagen wie eine Bombe, sogar auserlesene Bordeaux-Weine mussten da hintenanstehen. Heute kostet eine Flasche dieses edlen Tropfens bis zu 700 Dollar!
Im Rangihoua Estate werden griechische und italienische Oliven verarbeitet. Die Oliven wachsen an Hanglage und müssen deshalb in mühsamer Handarbeit gelesen werden, bevor sie zu Olivenöl verarbeitet werden können.
An der nächsten Weindegustation in einer spanisch angehauchten Bodega amüsieren wir uns ab den winzigen Häppchen, welche zum spärlich gefüllten Glas gereicht werden.
Wenigstens treffen der Weisswein sowie der Portwein-ähnliche Süsswein unseren Geschmack.
Der Hügel des Mudbbrick Vineyards bietet eine tolle Aussicht auf die Bucht und die Skyline von Auckland.
Die nächsten zwei Wochen erkundigen wir die beiden Hauptinseln mit dem Mietwagen. Bei Jucy-Cars holen wir unseren Nissan Tiida ab.
In Neuseeland muss man sich zuerst wieder an den Linksverkehr gewöhnen. Wir umrunden die Coromandel Halbinsel. Der Weg entlang der Küste ist ziemlich eng und kurvenreich. Moni durchlebt einige Schrecksekunden, wenn das Auto mal wieder gefährlich nahe an den Abgrund gerät.
Vorbei an einigen Austernfarmen geht’s über die Hügel auf die andere Seite. Die herbstliche Landschaft ist atemberaubend schön! An Stränden und Klippen vorbei gelangen wir schliesslich nach Cooks Bay.
Feijoa ist eine wohlriechende und leckere Ananas-Guavenart, welche in Neuseeland sehr verbreitet ist.
Unsere Hosts beherbergen nebst drei Hunden (Charlie ist eine riesige, dänische Dogge) noch einige Papageien.
Blue George ist ein geretteter Papagei, der leider nicht fliegen kann.
Das Küstenschutzgebiet von Cathedral Cove ist bekannt für seinen pittoresken Wanderweg. Vom Parkplatz aus gelangt man mit einem Shuttlebus auf den Hügel, von wo aus ein asphaltierter Weg über die Klippen und runter an den Strand führt.
Der Ausblick auf die rauhe Küste und die Felsenlandschafft erinnert ein wenig an die 12 Apostel von Australien. Natürlich ist der Ort gut besucht, auch Boote und Kajaks legen hier einen Halt ein.
Hohe Farnpalmen, blühendes Schilf und der wohlriechende Geruch von Honig begleiten uns auf dem Rückweg.
Eine Hauptsehenswürdigkeit der Nordinsel ist der Hot Water Beach. Bewaffnet mit einer Schaufel suchen wir einen Strandabschnitt, um unseren Heisswasserpool auszuheben.
Nur während der Ebbe ist der kurze Strandabschnitt zugänglich, welcher wegen seinem heissem Thermalwasser berühmt ist.
Nach einigen erfolglosen Versuchen gelingt es uns im Wirrwarr des Touristenstromes, eine Heisswasserquelle anzuzapfen. Das Wasser ist mit 60 Grad aber viel zu heiss und so graben wir in Richtung Meer einen zweiten, kühleren Pool, den wir nach und nach mit heissem Wasser füllen.
In der Nähe von Hobbiton übernachten wir auf einer Pferderanch. Die hügelige Gegend erinnert stark ans Schweizer Emmental.
Der Besuch des Hobbiton Movie Sets ist ein Muss für alle Hobbits und Herr der Ringe Fans. Mit einem Car wird man zum ehemaligen Filmset gefahren, von wo aus ein Guide durch die beeindruckende Szenerie führt.
Das Dorf besteht aus 44 Hobbit-Behausungen, bis auf eine Höhle bestehen die Häuser jedoch nur aus der Fassade.
Die Landschaft ist bis auf einen einzigen Baum echt. Dieser Baum mit 200’000 Blättern wurde extra für das Filmset künstlich angefertigt und auf den Hobbithügel «gepflanzt».
Auf einem Wanderweg gelangt man durch die Hügellandschaft, an dessen Ende liegt der kleine See mit der Mühle und dem Green Dragon Inn, der Dorfkneipe der Hobbits.
Hier können sich die Wanderer mit Cider oder einem Gingerbier stärken und sich am Kaminfeuer wärmen.
Insgesamt war der Eintritt zu teuer, die Location ist jedoch wunderschön.
Rotorua gilt als die Hauptstadt der thermischen Aktivitäten von Neuseeland. Eine ungewöhnliche Wanderung bietet der Redwood Night Walk etwas ausserhalb der Stadt an. Die Reedwood Bäume können bis zu 115m hochwachsen und sind damit die höchsten Bäume der Welt.
In der Nacht werden die riesigen Bäume und die Farnpalmen stilvoll ausgeleuchtet, Lampions und farbige Strahler leuchten den Weg. Auf verschiedenen Plattformen in bis zu 12m Höhe schwankt man auf wackeligen Hängebrücken von Baum zu Baum.
Das Thermal Wonderland «Wai-O-Tapu» sollte auf keiner Neuseeland-Reise fehlen. Vor dem Parkeingang lohnt sich ein Abstecher zu den Schlamm-Teichen. Die Luft riecht stark nach fauligen Eiern, es kocht, blubbert und raucht.
Jeden Morgen pünktlich um 10.15 Uhr füllt eine Parkangestellte das Loch des künstlich erzeugten Geysirs Lady Knox mit Seife. Kurz darauf beginnt dieser zu schäumen und dann spritzt ein Wasser- und Dampfstrahl Fontänen von bis zu 20 Metern in die Höhe. Das Spektakel dauert etwa eine halbe Stunde und wird von zahlreichen Touristen mitverfolgt.
Auf dem 18 km2 grossen Geothermalgebiet wandert man neben kollabierten Kratern. Aus heissen und kalten Quellen und Schlammteichen steigen Gase vulkanischen Ursprungs auf, die an der Oberfläche als Schlammblasen zerplatzen.
Die Farbenpracht der einzelnen Pools und Krater ist überwältigend schön! Salze, Schwefel, Manganoxid und Eisensulfat sind nur einige Minerale, welche die Teiche in den verschiedensten Farben leuchten lassen.
Namen wie Teufels-Tinte, Opal-Pool, Champagner-Bad oder Inferno-Krater lassen erahnen, welche Farbenspiele die Besucher erwarten. Wir sind fasziniert ab dieser unwirklichen Landschaft.
Ein weiteres Gebiet mit geothermischer Aktivität ist Orakei Korako. Mit einer kleinen Fähre gelangt man über den Stausee zu den heissen Quellen.
Ohne grosses Touristenaufkommen wandert man zwischen farbigen Felsformationen, zischenden Geysiren und an einer kleinen Höhle vorbei.
Unweit vom Lake Taupo befinden sich die Haku Falls. Ganze 200’000l Wasser pro Sekunde strömen durch ein Nadelöhr 9m in die Tiefe. Die Wasserfarbe scheint milchig und erinnert uns an Larimar-Gestein.
Im Spa Thermal Bad von Taupo kann man in einer heissen Quelle baden. Vom Parkplatz aus gelangt man nach einem kurzen Fussmarsch zum Waikato-Fluss, in welchen die Thermalquelle fliesst. Es ist ein komisches Gefühl, wenn sich das heisse Thermalwasser mit dem kalten Flusswasser vermischt. Am Oberkörper ist es warm, an den Füssen friert man.
Vorbei an den vorgelagerten Weinbergen gelangt man zur Hawke’s Bay, wo wir in Napier unser Nachtlager aufschlagen. Die Stadt ist bekannt für seine Art Deco-Häuser und seine unzähligen Cafés.
Im Stadtzentrum gibt es die Wandmalereien «Murals for Ocean» zu besichtigen. Auf unzähligen Häuserfassaden haben sich die besten neuseeländischen und einige ausländische Künstler verewigt.
Auf Anraten des Hoteliers fahren wir aus der Stadt zum Te Mata Peak, dem Aussichtsberg von Napier. Die Aussicht auf die Bucht und die umliegenden Hügel sind die schmale und kurvenreiche Anfahrt auf den Gipfel definitiv wert.
Unten lockt das Dorf Havelock North die Touristen mit seinen hübschen Gässchen und der Shopping-Meile im englischen Kolonialstil.
Vier Stunden dauert die Fahrt in den Süden bis nach Wellington, von wo aus wir mit der Autofähre die dreistündige Überfahrt auf die Südinsel von Neuseeland in Angriff nehmen.
Alles klappt wie am Schnürchen und pünktlich auf die Minute legt die Fähre ab. Die Route führt über die Cookstrasse vorbei an verschiedenen Inselgruppen und der grünen Hügellandschaft bis zum Hafen von Picton.
Die Überfahrt soll eine der schönsten Fährfahrten der Welt sein. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Der Wetterfrosch hat zwar eitel Sonnenschein gemeldet, es ist jedoch stark bewölkt, windig-kühl und bei der Ankunft in Picton erwartet uns Regen.
Leave a reply