Blog Oman / 06.08. – 13.08.2018
Die Oman Air fliegt die Strecke von Bangkok nach Maskat in fünf Stunden. Wir geniessen unseren Platz mit viel Beinfreiheit und dank dem tollen Unterhaltungsprogramm vergeht die Zeit wie im Fluge.
Das benötigte Touristenvisum kann gegen eine kleine Gebühr problemlos am Flughafen gelöst werden.
Die «Lana Villa» ist unser Zuhause für die nächsten Tage in Maskat. Der Manager Oliver (ein Deutscher) begrüsst uns und informiert über Land und Leute. Jetzt in der Sommerzeit ist es extrem heiss, auch nachts sinkt die Temperatur kaum unter 30 Grad!
Direkt vor der Villa stehen einige Fischerhüttchen, danach folgt der Kieselstrand und der Golf von Oman. Im Wasser hat man das Gefühl, in einer warmen Badewanne zu sitzen.
Die Omanische Küche ist vorwiegend Arabisch, man findet aber auch viele indische Restaurants. Hier speisen wir wie die Götter, nicht zu scharf aber trotzdem sehr würzig.
Ohne ein Fahrzeug ist man im Oman aufgeschmissen, öffentlicher Verkehr existiert so gut wie nicht und die Taxipreise müssen mühsam verhandelt werden. Aus diesen Gründen sind wir die nächsten Tage mit unserem «Honda City» Leihwagen unterwegs.
Ein Highlight für jeden Omanbesucher ist sicherlich die grosse Moschee Sultan Qabus. Sie gilt als eines der wichtigsten Bauwerke des Landes und ist mit einem Fassungsvermögen von 20’000 Gläubigern eine der weltweit grössten Moscheen der Welt.
Gigantisch ist der darin verlegte Gebetsteppich, an dem 300 Frauen über vier Jahre geknüpft haben. Er ist 70,50m x 60.90m gross und wiegt satte 22 Tonnen!
Zudem hängt in der hohen Kuppel einer der grössten Lüster der Welt. Dieser Kronleuchter trägt 1’122 Lampen, ist reich mit Swarovski-Kristallen behängt und wiegt acht Tonnen.
Der Eintritt ist frei, jedoch müssen Frauen ihr Haar mit einem Kopftuch bedecken und Männer lange Hosen tragen.
Die meisten einheimischen Frauen denen wir unterwegs begegnen, sind bis auf die Augenpartie verschleiert, einige verhüllen sogar ihre Augen. Uns fällt auf, dass im Supermarkt praktisch nur Männer den Einkauf tätigen.
Im Stadtviertel von Qasr-Al-Alam befinden sich einige Museen und der Sultan Palast. Er kann leider nur von aussen besichtigt werden und im Moment ist vor dem Eingangsportal eine Baustelle.
Sehenswert ist das Al Mirani Fort und die alten Befestigungsanlagen, welche die Meeresenge und die Insel bewachen.
Gefeilscht wird im Souk von Mutrah, dem bekanntesten Souk im Oman. In den engen Gassen gibt es viel zu entdecken, angeboten werden alle Waren des Orients wie Schmuck, Kleidung, Laternen, Weihrauch, Gewürze und sonstige Souvenirs.
Die Verkäufer sind ziemlich aufdringlich, manchmal werden wir im Sekundentakt angesprochen. Moni deckt sich hier mit schönen Schals ein.
Die meisten Omanis sind gut betucht und stehen auf schnelle und teure «Bonzenkarren», für das unwegsame Hinterland steigen sie mit Vorliebe auf grosse Offroad-Trucks um.
Das Wadi Shab liegt ca. 130km südlich von Maskat. Die Autobahn dahin ist in einem guten Zustand, es ist jedoch nicht ratsam, hier zu rasen. Praktisch alle zwei Kilometer steht ein Radarkasten und niemand weiss, ob der geladen ist oder nicht.
Wadi Shab ist eine Schlucht mit einigen Wasserläufen. Beim Parkplatz setzt man mit einem Motorboot ans andere Ufer des kleinen Sees über, von wo aus die 45minütige Wanderung durch das Tal startet.
Ab und zu säumen Bananen- und Dattelpalmen den steinigen Weg. Die Wanderung ist ziemlich anstrengend bei dieser Hitze, Schatten sucht man meist vergeblich. Abgesehen von den dicken Bewässerungsrohren, die durch das Tal hindurchführen, ist die felsige Umgebung sehr faszinierend.
An einem kleinen Flusslauf kommt man nur noch mit Waten und später mit Schwimmen im klaren Quellwasser weiter.
Ganz am Ende wartet für Unerschrockene noch eine kleine Höhle mit Wasserfall. Zuerst muss man sich aber durch einen sehr engen Spalt hindurchzwängen.
Wandern macht hungrig: das Kargeen Restaurant wurde uns wegen seiner gemütlichen Gartenlounge und den arabischen Spezialitäten empfohlen. Das Essen schmeckt und das orientalische Ambiente ist toll, nur die Klimageräte im Garten stören.
Um die Unterwasserwelt zu erkundigen, haben wir zwei Schnorchelgänge gebucht. Mit dem Tauchboot der Euro Divers geht’s der felsig-markanten Küste entlang bis zu der Inselwelt um Bandar Khiran. Das Meer ist hier ungewöhnliche 23 Grad kalt und wir sind froh um die Tauchanzüge!
Das Wasser ist ziemlich unruhig und die Sicht auf das Riff könnte besser sein. Trotzdem begegnen uns nebst einer bunten Schar an Fischen auch zwei Schildkröten und Riesenmuränen.
Am Abend trifft man sich beim Marina Jachthafen. Die Fussgänger-Passage ist gesäumt von schicken Restaurants und einem Einkaufszentrum. Auf dem bunt beleuchteten Hauptplatz werden auf Grossleinwänden Kurzfilme über den Oman gezeigt.
Ein weiterer Ausflug führt uns nach Nizwa, ins Zentrum des omanischen Kernlandes. Durch farbenfrohes Felsengebirge führt uns die Strasse in die Steinwüste, es ist dunstig und drückend heiss.
Bis ins 12. Jahrhundert war Nizwa die Landeshauptstadt, der grösste Turm Omans überragt die alte Festungsanlage.
Die Stadt ist ein alter Handelsplatz mit einem grossen Souk. Wir schlendern durch die Gassen der Altstadt und begutachten die feilgebotenen Waren.
Unser nächstes Ziel ist das kleine Dorf Misfat Al Abriyyin an den Abhängen des Jabal Akhdar Gebirges. Von oben hat man einen malerischen Ausblick in die Schlucht.
Die alten Häuser sehen ziemlich baufällig aus, es lohnt sich jedoch, hier eine kurze Wanderung zu machen! Auf den Terrassenfeldern werden schattenspendende Dattelpalmen angepflanzt.
Das Old House Café verwöhnt uns mit einem erfrischenden Drink und süssen Datteln.
Am Abend lädt uns der Hausherr Ali zusammen mit seinen Angestellten zum Abendessen ein. Es gibt gebratenen Fisch, dazu hat Ali deutsches Bier organisiert.
Moni erfüllt sich den langjährigen Traum, einmal eine Nacht im berühmten The Chedi Mascat zu verbringen. Es ist ein luxuriöses 5-Sterne Resort mit Privatstrand.
Das Entrée ist schlicht und stilvoll gehalten, geheimnisvoller Weihrauch liegt in der Luft.
Am Anfang sind wir etwas enttäuscht, es werden im Resort einige störende Sanierungsarbeiten ausgeführt. Auch der imposante, 100m lange Pool ist wegen Wartungsarbeiten geschlossen.
Auf unsere Reklamation hin erhalten wir als kleine Wiedergutmachung ein Zimmerupgrade in eine geräumige Junior-Suite.
Wir baden im herrlich warmen Meer, relaxen an der Poolanlage und lassen uns vom aufmerksamen Servicepersonal bedienen. Erfrischungstücher, Eiswasser mit Minze oder eine Glace sorgen für genügend Abkühlung.
Am Abend lassen wir es uns im Restaurant kulinarisch verwöhnen, auch eine Flasche Wein darf da nicht fehlen.
Nach einer erholsamen Nacht und dem Sturm auf das gut bestückte Frühstücksbuffet geht der Traum aus 1000 und einer Nacht bereits wieder zu Ende.
Unser Taxichauffeur hält unterwegs kurz zu Hause an, um etwas zu holen. Seine Kinder schenken uns daraufhin leckere Granatäpfel, eine nette Geste!
Als er erfährt, dass unser Flug Verspätung hat, lädt er uns spontan zum Mittagessen bei seiner Familie ein. Wir sind gerührt ab dieser tollen Gastfreundschaft, sagen aber dankend ab, da wir unseren Weiterflug organisieren müssen.
Aus den Flughafenlautsprechern ertönt stundenlang und ohne Pause ein monotones Gejammer. Auf unsere Nachfrage hin werden wird uns erklärt, es handle sich hierbei um ein Glaubensbekenntnis. Wegen einem speziellen Feiertag sind die Flughafenmitarbeiter ganze 10 Tage lang dieser «Tortur» ausgesetzt!
Am Schalter der FlyDubai wird uns versichert, dass wir trotz der 1 ½ stündigen Verspätung unseren Anschlussflug kriegen werden.
In Dubai angekommen geht es am Transferdeck hektisch zu und her. Man teilt uns knapp mit, dass wir unsern Flug verpassen und wir umgebucht werden. Wir sollen in der Lounge 10 Stunden warten und dann am Morgen um 5’00 Uhr weiterfliegen.
Wir sind alles andere als begeistert und reklamieren bei der Managerin. Daraufhin spendiert sie uns eine Übernachtung im 5-Sterne Hotel und ein Abendessen. Da sich das Hotel aber auf der anderen Seite des riesigen Flughafengeländes befindet, müssen wir zuerst mit dem Bus und danach mit dem Zug ins richtige Terminal gelangen, eine sehr mühsame Odyssee!
Um zwei Uhr nachts werden wir bereits wieder geweckt, damit wir rechtzeitig unseren Weiterflug nach Tiflis erreichen.
2 Comments
Danke für die vielen schönen Eindrücke! Den Oman habe ich auch noch auf meiner Liste und jetzt habe ich noch mehr Lust darauf! 🙂 Wir waren dieses Jahr für zwei Wochen im Iran, das war auch ein ganz tolles Erlebnis, ich könnte mir aber vorstellen, dass es im Oman nochmal nen Ticken anders ist.
Liebe Grüße,
Silvia
Hallo Silvia, danke für dein Feedback! Wir freuen uns immer auf Rückmeldungen über unsere Blogs. Ja, der Oman ist ein tolles Reiseerlebnis gewesen!