Blog Thailand / 09.07. – 21.07.2018
Unter uns rauscht eine pittoreske Inselwelt vorbei, mit 2 ½ stündiger Verspätung erreichen wir den Flughafen von Phuket.
Es herrscht Regensaison auf Phuket, deshalb dient die Insel nur als Übernachtungsstation für unsere Weiterreise.
Die Altstadt von Phuket-Stadt mit den im Retro-Stil eingerichteten Restaurants und den schmucken Shops laden zum Verweilen ein.
Mit dem Car geht’s fünf Stunden lang bis zum Fährterminal hoch. Durch den starken Regen tropft es von der Dachluke hinein. Stefan muss seine Regenjacke zur Hilfe nehmen, um nicht durchnässt zu werden!
Von der Bushaltestelle aus werden wir mit einem komischen Gefährt zur Fähre kutschiert, im Endspurt schaffen wir es noch auf die ablegende Fähre.
Nach 2 ½ Stunden auf ruhiger See erreicht das Fährschiff die Insel Koh Pha-Ngan.
Unser Host Valerie holt uns mit dem Pickup ab. Wir sitzen zusammen mit unserem Gepäck und anderen Gästen aus Frankreich hinten auf der Ladefläche.
Nach einer halbstündigen Fahrt erreichen wir das Hostel im Norden der Insel. Unsere Unterkunft, eine kleine Hütte, verfügt nur über Kaltwasser und das Bett ist thaitypisch hart.
Die Insel ist bekannt für ihre ausschweifenden, monatlichen Vollmond-Partys.
Unser Ziel ist der nahe Sandstrand von Mae Haad mit der kleinen Insel, auf die man nur bei Ebbe trockenen Fusses gelangen kann. Hier soll der Top Schnorchelspot der Insel sein.
Sollte, denn es herrscht Ebbe und wir kommen gar nicht bis aufs Riff hinaus. Zudem ist es draussen auf dem Riff viel zu unruhig und das Wasser vom Regen trübe, so schade!
Die verbleibenden zwei Tage regnet es immer wieder wie aus Kübeln, die Strassen sind im nu überschwemmt.
Wir geniessen die scharfe Thaiküche, in unserem Lieblingsrestaurant kochen zwei ältere Damen unter einfachsten Bedingungen.
Valerie kommt uns mit Krücken entgegen, sie hat sich beim Töfflifahren den Fuss gebrochen! Tja, die Strassen sind unübersichtlich und in einem schlechten Zustand. Ohne Helm und mit Flipflops ist da jeder Sturz schmerzhaft.
Einige Fähren haben wegen schlechtem Wetter ihren Betrieb eingestellt und morgen haben wir eine Überfahrt zur Insel Koh Tao geplant, hoffentlich klappt das!
Gegen Abend klettern wir noch die extrem steile, geteerte Strasse hoch zu einer Bar, von wo aus wir die Bucht überblicken können.
Wir haben Glück und unsere Fähre verlässt mit einer grosszügigen Verspätung den Hafen. 1 ½ Stunden später stehen wir bereits auf dem Pier von Koh Tao.
Die 21km2 kleine, hüglige Insel hat sich in den letzten Jahren zu dem Tauchermekka von Thailand entwickelt. Unzählige Tauchschulen besuchen täglich die vorgelagerten, tropischen Korallenriffe, in denen auch Walhaie, Schildkröten und Rochen leben.
Auf teilweise ungeteerten Pfaden gelangen wir zum Haad Tien Beach Club. Das Resort liegt idyllisch in der Bucht von Sharks Bay.
Wir versuchen aufs Hausriff hinaus zu schwimmen, aber es ist einfach zu seicht. Nun ja, viel verpassen wir dabei nicht, denn dieses Riff ist praktisch komplett zerstört. Früher fischten die Einheimischen leider mit Dynamit. Einzig die Chance, hier Haie und Schildkröten zu sehen, lockt die Touristenboote in diese Bucht.
Dafür ist das Wasser wunderbar warm und der täglich blitzblank gereinigte Strand kann sich sehen lassen.
Wir kaufen uns anständige Badeschuhe, mit denen wir auf den Felsen herumklettern. Endlich erreichen wir eine Bucht, von wo aus wir Schnorcheln könnten. Leider wimmelt es hier von zigtausenden Salpen (quallenartiges Manteltier).
Der Ekelfaktor da hindurch zu schwimmen ist sehr hoch und so bleibt Moni lieber auf dem Trockenen.
Etwas versteckt befindet sich die Sharks-Bar, von wo aus man einen herrlichen Ausblick auf die Bucht geniesst. Der Besitzer Lukaj verwöhnt die Gäste mit leckeren Cocktails und schwärmt von vergangenen Zeiten, als die Backpacker bei ihm gefeiert haben und anschliessend in der Bar am Boden übernachteten.
Es zieht uns hinaus aufs Meer, gleich zweimal buchen wir am Strand einen Schnorchelausflug. Mit seinem Langboot fährt uns «Gai» auf die Ostseite der Insel, wo wir jeweils an vier Hotspots halten und dort so lange Schnorchlen können, wie wir wollen.
Doch kaum ist Moni im Wasser, schreit sie laut auf! Eine fiese Qualle brennt ihr mit den Nesseln über den Mund. So setzt sie den ersten Schnorchelgang aus, zum Glück sind die Schmerzen einen Tag später wieder weg.
Die weiteren Schnorchelgänge sind dann zum Glück sehr relaxt und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Die Sicht unter Wasser ist genial, das Wetter spielt mit und bis auf einen Spot sind wir alleine unterwegs, so macht Schnorcheln Spass!
Die Unterwasserwelt ist genial, das Riff besticht mit gesunden Soft- und Hartkorallen und einer bunten Schar an verschiedensten Fischen.
Riesige Muscheln, farbig leuchtende Nacktschnecken, patrouillierende Schwarzspitzenriffhaie und Seegurken runden das Unterwasserparadies ab.
Insgesamt sind wir pro Tag um die vier Stunden unter Wasser, es ist wie eine Sucht, die uns nicht mehr loslässt!
Leider werden einige Schnorchelgebiete von Tagestouristen aus Koh Samui angefahren, welche dann in Hundertschaften über das Riff herfallen. Die Unterwasserwelt sollte auch hier besser geschützt werden, zu viele ungeübte Schnorchler trampeln auf dem fragilen Riff herum.
Kurz vor unserer Zimmertüre entdecken wir eine Netzphyton, welche sich um einen Treppenbalken wickelt. Es handelt sich um ein Jungtier, eine erwachsene Schlange kann eine Länge von 7m erreichen und für Menschen gefährlich werden.
Über Koh Pha Ngan und Koh Samui geht’s mit dem Schnellboot zurück aufs Festland. Von Sura Thani bringt uns der Flieger nach Bangkok. Von hier aus werden wir mit dem Taxi nach Kanchanaburi chauffiert. Insgesamt sind wir heute anstrengende 12 ½ Stunden unterwegs!
Es ist interessant zu sehen, wie an allen Strassenecken und öffentlichen Gebäuden grosse Poster und Plakate des Königs hängen. Die Königsfamilie wird in Thailand immer noch sehr verehrt, Majestätsbeleidigung wird gnadenlos mit einer Strafe von bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft!
Das im Kolonialstil gehaltene Away Dheva Mantra Resort liegt idyllisch am Ufer des Kwai Flusses. Die grosszügige Poolanlage lädt zum Schwimmen und Verweilen ein.
Nach einer Nacht wechseln wir das Hotel und kommen für die nächsten drei Nächte im Chez Bure Homestay unter, welches von zwei Frauen geführt wird, welche sich rührend um ihre Gäste kümmern. Zum Frühstück kann man 10 verschiedene Früchtesorten verkosten!
Die beste Adresse für authentisches Thai-Essen ist unbestritten der Nachtmarkt. Nebst kitschigen Souvenirs warten verschiedenste Essbuden auf die zahlreiche Kundschaft. Das Essen ist spottbillig und schmeckt uns hervorragend.
Man muss einfach ein wenig über seinen Schatten springen, die hygienischen Verhältnisse sind sicher nicht mit europäischem Standard zu vergleichen.
Auf einer Tagestour besuchen wir zusammen mit anderen Touris den Erawan National Park, welcher für seine sieben Wasserfälle bekannt ist.
Zu den ersten drei Wasserfällen führt ein betonierter Weg, danach klettern wir einen rutschigen Pfad den Urwald hoch bis zum 6. Wasserfall.
Die einzelnen Wasserfälle geben tolle Fotospots ab, wenn jedoch der riesige Parkplatz voll ist, möchte man wohl nicht mehr hier sein!
Speziell sind die mit allerlei Kleidern umwickelten Bäume, es handelt sich dabei um Opfergaben für die darin wohnenden Waldgeister!
Stefan badet unter einem Wasserfall, die Fische fressen ihn jedoch fast auf. Er befindet sich in einem «Fisch-Spa» und die Fische lieben es, an den Hautschuppen zu knabbern!
Am Nachmittag steht der Besuch des Hellfire-Passes auf dem Programm. Im 2. Weltkrieg mussten die Kriegsgefangenen der Japaner eine Bahnlinie quer durch den Dschungel von Thailand nach Burma bauen.
Über 100’000 Menschen kamen beim 15monatigen Bau ums Leben. Brutalste Zustände, Gewalt, Hunger und Krankheiten waren an der Tagesordnung, die armen Menschen gingen durch die Hölle.
Die Führung durch den Park ist sehr konfus, wir erhalten einen Kopfhörer mit einem Abspielgerät. Leider ist das Museum geschlossen und der Hauptweg gesperrt. So beginnt die Audioführung mit Nr. 17 an Stelle der Nr. 1, was ein wenig verwirrend ist.
Weiter geht’s zur Holzbrücke aus dem 2. Weltkrieg mit der Kra Sae Höhle, welche als Lazarett für die Gefangenen diente.
Es folgt eine halbstündige Bahnfahrt, der Zug trägt den passenden Namen «Todes-Zug». Dem Fluss entlang gelangen wir über ausgedehnte Maniok- und Maisplantagen zurück in Richtung Kanchanaburi.
Als Abschluss überqueren wir zu Fuss die berühmte River Kwai Brücke. Die Brücke wurde durch den Roman und die Verfilmung «die Brücke am Kwai» weltbekannt.
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