Unser Schiff, die MSC Orchestra, wiegt 92’409 Tonnen schwer, ist 293.80m lang und fast 60m breit. Es beherbergt maximal 3’223 Gäste, für deren Wohlergehen sorgen 1’054 Crew Mitglieder rund um die Uhr. Das Schiff verfügt über 13 Lifte, drei Pools und 16 Decks. Dazu gibt es einen kleinen Minigolfplatz, einen Tennisplatz, ein tolles Theater, ein Fitness- und Wellnesscenter, diverse Shops, ein Casino, drei Restaurants, ein Buffet, eine Disco und natürlich verschiedenste Bars.
Jeden Abend erhalten wir das morgige Tagesprogramm mit Infos zu den vielen Unterhaltungsmöglichkeiten an Bord. Mit der Zeit haben wir aber das Gefühl, dass sich die Programme immer wiederholen. Nach dem Abendessen wird jeden Abend im Theater eine Show aufgeführt. Wir gehören zu der seltenen Spezies der «jüngeren» Leute an Bord. Der Grossteil der Cruise-Gäste ist wohl bereits schon länger pensioniert. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass das Programm auf die Masse der älteren Semester zugeschrieben wurde. Praktisch jeden zweiten Abend ist eine klassische Vorführung angesagt, darauf können wir gerne verzichten.
Die Erkundungstage, an welchen wir an Land können um die verschiedensten Städte zu erkundigen, sind angenehm. Es ist ein erhabenes Gefühl, mit so einem Ozeanriesen in den Hafen zu fahren, oftmals liegt dieser direkt im Herzen der Stadt. Die 11 Tage auf See, an denen wir meist nur Meer, Wellen, Himmel und sonst nichts sehen, ziehen sich in die Länge. Unsere Hauptbeschäftigung dreht sich dann ums Relaxen und ums Essen… man kann hier auf dem Schiff praktisch 24 Stunden etwas essen. Das Buffet ist jedoch für unseren Geschmack nicht wirklich einladend. Es fehlt hier definitiv an Abwechslung, zudem sind die warmen Speisen meist kalt auf unseren Tellern.
Der berühmte «Sturm aufs Kuchenbuffet» erleben wir jeden Tag von Neuem. Einige der Gäste stopfen sich hier die Wänste voll und drücken und schieben vor den Essen- und Getränkeständen, als ob sie um das letzte Krümelchen Brot kämpfen müssten. Zudem ist es meist schwierig, irgendwo einen unbesetzten Tisch zu finden, an dem man essen kann. Das Buffet ist definitiv nicht unsere Welt, zum Glück ist am Abend für jeden Gast ein Platz an einem Tisch im a la Carte Restaurant reserviert. Das Essen hier schmeckt meist viel besser als vom Buffet.
Unsere Innenkabine ist ein «Loch ohne Fenster», dafür mit vielen Spiegeln ausgestattet, die das Zimmer grösser erscheinen lassen. Das grosse Bett ist bequem und das Zimmer ist auch in der Nacht angenehm ruhig. Sollten wir wider Erwarten nochmals so eine Cruise mitmachen, würden wir definitiv ein Zimmer mit Balkon buchen (Reisebudget hin oder her)! So hätten wir Frischluftzufuhr und eine gemütliche Leseecke. Die Fleischbeschau auf dem Sonnendeck und der Kampf um die besten Liegestühle ist nicht unser Ding.
Fazit: Wir als Individualtouristen haben unsere Mühe mit der Massenabfertigung, welche es aber aus organisatorischen Gründen durchwegs braucht, damit das schwimmende Hotel nicht aus dem Ruder läuft. Unser Plan, dass die Schiffsreise als Mittel zum Zweck dient, ist aber sicher aufgegangen!
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