Das etwas andere, kulinarische Erlebnis in Venedig…
Per Zufall entdeckt unsere kleine Reisegruppe (Martha, Monika, Roland und ich) in einer kleinen Seitengasse eine kleine Trattoria. Wir blicken durch die Fensterscheiben, sie ist trotz der frühen Abendstunde fast voll besetzt. An der Türe steht jedoch «geschlossen». Deshalb gehen wir davon aus, dass es sich um eine geschlossene Gesellschaft handelt. Als wir um die Ecke schlendern, sehen wir den offiziellen Eingang zum Restaurant.
Draussen vor dem Eingang werden wir sofort mit einem Glas Frizzante begrüsst, quasi als Entschädigung für die kurze Wartezeit, bis wir an unseren Tisch geführt werden. Die Trattoria ist mit vielen alten Radios, Schlüsseln, Telefone und anderen Antiquitäten vollgestopft, an der Decke hängen grosse Kupfer-Kessel.
Während wir uns noch mit der Speisekarte herumschlagen, erhalten wir bereits einige Versuchshappen wie Pasta und Gnocci zum Degustieren. Die Vorspeise kommt gleich zusammen mit der Hauptspeise an den Tisch, zusätzlich ein weiterer Gruss aus der Küche, ein Teller mit Sardellen und Polenta. Das Essen ist lecker, allen voran meine Ravioli mit Steinpilzen.
Jetzt geht es Schlag auf Schlag, jeder Teller, der nur einigermassen leer aussieht, wird nach gefühlten zwei Sekunden vom Servierpersonal abgeräumt. Die Dessertkarte wird vorgelegt, begleitet mit einem Stück Zitronentorte zum Probieren. Zuerst erhalten wir unbestellt ein Glas Süsswein, danach ein Teller mit Süssgebäck und vier Grappa. Das Ganze natürlich im Minutentakt. Die Rechnung wird uns auch gleich unaufgefordert präsentiert… Zeit ist Geld, das ist das Motto dieser Trattoria. Da sie das aber auf lustige Art und Weise zelebrieren, fühlen wir uns trotz der ungewohnten Hektik sehr wohl. Auch wir machen unsere Spässchen mit dem Personal. Anstatt aufzustehen, bestellt Roli noch eine Portion Tiramisu. Lautstark prosten wir uns mit den Drinks zu. Draussen warten schon einige Leute ungeduldig auf unseren frei werdenden Tisch.
Vor dem Bezahlen der Rechnung erhalte ich eine kleine Flasche Wein Pinot Grigio und Moni ein Pack mit Pasta, das seien alles Geschenke des Hauses! Wir fangen langsam an zu zweifeln, ob das wirklich alles im Preis inklusive ist!!! Ja, es wurde tatsächlich nur auf der Speisekarte erwähnte 12% Servicegebühr aufgerechnet, alles andere war gratis!!
Auch der Chef der Trattoria ist guter Laune, er setzt den Gästen Strohhüte auf und posiert mit ihnen für lustige Fotos. Roli erhält zum Abschluss noch einen Shot mit Nusslikör, mit der Bedingung dafür zu sorgen, dass wir jetzt endlich den Tisch freigeben.
Hier noch einige Impressionen aus der faszinierenden Stadt der 1000 Brücken:
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